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Metallic Silhouette
 
 
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Mexiko zu Zeiten Pancho Villas:

Zu Fortgeschrittener Stunde auf einer Hazienda – ein schweres Fest ist im Gange und Tequilagetränkte Meisterschützen haben bereits die meisten der leeren Flaschen und Krüge zerschossen: Es wird langsam fad!

Da die zündende Idee: herumlaufendes Getier, Hühner, Schweine, Truthähne und Schafe werden eingefangen, angepflockt und zu lebenden Zielscheiben umfunktioniert:

Die Disziplin METALLIC SILHOUETTE SHOOTING war geboren!

Was für viele dieser bedauernswerten Geschöpfe mit dem frühzeitigen Gang in die Küche endete und aus heutiger Sicht als einigermaßen barbarischer Akt gelten könnte, war wenige Jahre später in ein erstes Regelwerk, dem „Reglamento General Tiro a Siluetas Metalicas“ zusammengefasst und Grundlage für das heutige Silhouettenschießen.

Die Silhouetten der vier genannten Tierarten wurden aus massivem Blech im Maßstab 1: 1 ausgeschnitten, unterschiedliche Aufstellungdistanzen festgelegt und die ersten Wettkämpfe ausgerichtet.

Geschossen wurde ausschließlich mit Großkalibergewehren, der Widder war schließlich 200 Meter weit entfernt.

Die Gringos aus den nahe gelegenen Bundesstaaten der USA fanden das gut und übernahmen in den 60er Jahren diese neue Schießdisziplin.

Erste Bewerbe fanden in Arizona statt und das Silhouettenfieber breitete sich in den USA explosionsartig aus.

1973 nahm die NRA die neue Disziplin unter ihre Fittiche.

Lee Juras, ein bekannter Waffenexperte, nahm sich 1975 der Sache an und richtete den ersten Bewerb mit Kurzwaffen auf Gewehrdistanzen aus. Der Erfolg war überwältigend und die IHMSA (International Handgun Metallic Silhouette Association) unter der Führung von Elgin Gates wurde gegründet.

Innerhalb von 10 Jahren hatte die Organisation 50.000 aktive Mitglieder.

Im Verlauf der nächsten Jahre wurde heftig am Regelwerk gebastelt: Die Wettkampfwaffen wurden in Kategorien unterteilt, unterschiedliche Distanzen und Silhouettengrößen festgelegt und schließlich 10 verschiedene Disziplinen geschaffen.

In Europa, im speziellen in Frankreich und Skandinavien, war man längst auf die neue Sportart aufmerksam geworden und im Februar 1989 kam es zur Gründung der AETSM, des Europäischen Silhouettenverbandes. Unter den 10 Gründerstaaten war auch Österreich.

1992 wurde der Weltverband IMSSU ins Leben gerufen.

Heute wird weltweit in 22 Ländern nach einheitlichen Regeln der Silhouettensport betrieben.

Im Grunde genommen ist die Aufgabe eines Silhouettenschützen recht einfach, egal welche Disziplin er bestreitet: Es gilt, in einer Serie, 5 Tiersilhouetten so zu treffen, dass sie umfallen, wobei der gesamte Wettkampf aus 8 Serien, also 40 Schüssen, besteht.

Vorgegeben ist die für die Serie zur Verfügung stehende Zeit, sowie die Reihenfolge, in der die Silhouetten zu beschießen sind.

Die Ermittlung des Ergebnisses ist noch einfacher: Es zählt was umfällt.

Variabel sind die in Verwendung stehenden Waffen, die Größe der Tiersilhouetten und die Distanzen zu den Zielen.

Daraus ergeben sich die unterschiedlichen Disziplinen.

Vor kurzem wurde, auf Betreiben Österreichs, das Silhouettenschießen mit Druckluftwaffen in das Regelwerk aufgenommen, sodass nunmehr die Anzahl der Kurzwaffendisziplinen 12 und die der Langwaffen 6 beträgt.

Die Kurzwaffendistanzen sind:

Druckluft: 10 – 12,5 – 15 – 18 Meter

KK : 25 – 50 – 75 - 100 Meter

GK : 50 – 100 – 150 – 200 Meter

Die Gewehrentfernungen betragen:

Druckluft: 18 – 27 – 33 – 41 Meter

KK : 44 – 60 – 75 – 100 Meter

GK 200 – 300 – 385 – 500 Meter

Ausgehend von den Silhouetten 1: 1 zum Original der Tiere, die bei den Großkaliberdisziplinen Verwendung finden, reduziert sich die Größe, unterschiedlich je nach Disziplin, bis zu 1/10 des Originals für die Druchluftbewerbe.

Je nach Disziplin ist die Anschlagart „ Frei“ oder „ Stehend“ vorgegeben, wobei sich bei den Kurzwaffenbewerben im freien Anschlag ungewöhnliche Positionen entwickelt haben – das Resultat aus Versuchen für die großen Distanzen einen stabilen Anschlag zu finden.

Wechselweise finden jedes Jahr Europa – bzw. Weltmeisterschaften statt, an denen von Anbeginn österreichische Schützen teilgenommen haben. Waren wir in den ersten Jahren Lernende, so mischt Österreich mittlerweile im Reigen der Großen kräftig mit.

Österreichs Vorzeigesilhouettler, der Steirer Peter Lamprecht, hat sich bislang mehreren Welt und Europameistertitel im Einzelstart und mit der Mannschaft geholt, und auch anderen heimischen Schützen ist schon das eine oder andere Schnäppchen gelungen.

Die Zukunft des Silhouettensportes könnte in Richtung Druckluftdisziplinen gehen und deshalb wird in Österreich diese Richtung auch weiterhin forciert: Mit Steyr Sport wurde ein aufgeschlossenes Unternehmen gefunden, dass gemeinsam mit aktiven Schützen, ausgezeichnete Waffen für die neuen Disziplinen entwickelt hat.

E. Zwiauer
Wien, 20.03.2012

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